Die Kirchengemeinden der Pfarrei verständigen sich mit den Schöpfungleitlinien auf ein Bild ihrer Gemeinden, das dazu motiviert, gemeinsam dem Ideal durch Handeln näher zu kommen. Sie haben auch die Funktion einer Selbstverpflichtung und einer Selbstvergewisserung.
Unsere Pfarrei hat sich als eine Art Grundsatzprogramm Schöpfungsleitlinien gegeben, die über längere Zeit gültig sind, aber periodisch überprüft werden. Die aktuelle Version wurde am 19. Februar 2025 durch den gemeinsamen Kirchenvorstand beschlossen.
Mit der Veröffentlichung der Leitlinien soll auch die Verbindlichkeit für den Grünen Gockel in der Pfarrei hergestellt werden.
Schöpfungsleitlinien in der Pfarrei Schweinfurt-Stadt
Präambel
„Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte“ (1. Mose 2,15)
„Im Glauben an die Liebe Gottes, des Schöpfers, sind wir dankbar für das Geschenk der Schöpfung, den Wert und die Schönheit der Natur. Deshalb wollen wir uns gemeinsam für nachhaltige Lebensbedingungen für die gesamte Schöpfung einsetzen.”
(Nach „Charta Oecumenica” vom 22. April 2001)
Glaube und Verkündigung
Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sind eng miteinander verbunden. Den Schöpfungsauftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren (1.Mose 2,15), nehmen wir als Ganzes an. So soll unser Engagement im gesamten Gemeindeleben diesem Ganzen dienen.
Als Maßstab unseres Handelns übernehmen wir für die Kirchengemeinden der Pfarrei Schweinfurt-Stadt die „Zehn Grundüberzeugungen des Ökumenischen Rates der Kirchen von Seoul“ aus dem Jahr 1990 und verstärken unser Engagement im 3. Bereich des neuen Bundesschlusses von Seoul „für einen sorgsamen und bewahrenden Umgang mit allem Leben und für die Erhaltung der Erdatmosphäre“.
Global denken, vor Ort handeln
Kirchliches Handeln beinhaltet Sorge für Menschen und für die Schöpfung. Deshalb soll unser Handeln in Verantwortung und Achtung vor unserem Lebensraum vor Ort geschehen, aber auch in Verantwortung und Achtung vor den Menschen und Lebensräumen woanders auf der Welt.
Gesunden Lebensraum erhalten und schaffen
Wir achten darauf, dass unser Lebensstandard nicht auf Kosten anderer geht. Er soll sich mit den Bedürfnissen anderer Menschen, auch künftiger Generationen, und der Erhaltung und Regeneration der Ökosysteme vereinbaren lassen.
Wir wollen zusammen mit den Mitarbeitenden und Familien in der Erziehung unserer Kinder dafür sorgen, dass sie neben der Solidarität mit den Menschen auch die Nachhaltigkeit als göttliche Maßgabe lernen.
Auf den Grundstücken unserer Kirchengemeinde schaffen wir Lebensräume für einheimische Pflanzen und Tiere und leisten so unseren Beitrag zur Biodiversität.
Umweltbewusst einkaufen – nicht immer ist billig den Preis wert
Wir schaffen Rahmenbedingungen, dass für regionale, biologisch wertvoll und fair gehandelte Lebensmittel durch kleine Anbieter genügend Spielraum besteht.
Beim Einkaufen stehen bei uns Umwelt- und Qualitätsbewusstsein im Mittelpunkt. Wir kaufen nach Möglichkeit Produkte aus der Region. Dabei achten wir auf die Umweltverträglichkeit in Herstellung und Gewinnung sowie bei Anwendung und Entsorgung.
Wirtschaftliches, zukunftsorientiertes Handeln beinhaltet immer, auch ökologische Kriterien mit einzubeziehen.
Umwelt und Klima schonen
Durch einen ständig optimierten Einsatz von Energie-, Wasser- und Materialverbrauch leisten wir einen Beitrag zur Schonung unserer Umwelt. Denn unser Ziel ist es, bis spätestens 2035 treibhausgasneutral zu sein.
Wir machen Schöpfungsverantwortung und Umweltbewusstsein in der Verkündigung und in allen kirchlichen Gruppen zum Thema, um dadurch andere zur Nachahmung und Mitarbeit zu motivieren.
Im Gespräch bleiben
Wir informieren regelmäßig über unsere Umweltaktivitäten. In den jährlichen Gemeindeversammlungen, Gottesdiensten, auf der Homepage, „Evangelisch in Schweinfurt“ und der Presse sollen regelmäßig Umweltthemen thematisiert und Rechenschaft gegeben werden.
Wir suchen die Vernetzung mit anderen gesellschaftlichen Akteuren, die sich um die Umwelt bemühen. Im Ideenaustausch werden wir unser Umweltverständnis überdenken und erweitern. Für Anregungen und Denkanstöße sind wir offen.
Wir arbeiten mit ihnen im Rahmen des Umweltmanagement intensiv zusammen, um gegenseitigen Nutzen für alle zu ziehen.
Standards und Kontinuität
Das Umweltmanagement in der Pfarrei Schweinfurt-Stadt sehen wir als Prozess mit dem Ziel, umweltgerechtes Verhalten auszuüben und unser Umweltverhalten stetig zu verbessern. Bei Entscheidungen in der Gemeindearbeit achten wir auf Ökologie und Fairness.
Dies soll überprüfbar sein und nicht auf Zufälligkeiten beruhen. Die Pfarrei wird ihr Umweltmanagement im Rahmen des Grünen Gockel dokumentieren. Dies ermöglicht uns eine kontinuierliche Verbesserung unserer Umweltleistungen, indem wir fortlaufend umweltrelevante Aspekte erheben, bewerten und Maßnahmen zur Verbesserung festlegen.
Wir halten dabei alle bindenden Verpflichtungen (gesetzliche Vorschriften und formulierte Selbstverpflichtungen) ein. Dem dient die Beauftragung der Umweltbeauftragten der Kirchengemeinden.
Veni creator spiritus – Komm, Schöpfer Geist.
In der Sitzung am 19. Febr. 2025 vom gemeinsamen Kirchenvorstand der Pfarrei Schweinfurt-Stadt beschlossen.
